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ÄOLISCHE INSELN: LIPARI

Der Archipel der Äolien besteht aus 7 Inseln: Lipari, Vulcano, Panarea, Stromboli, Salina, Filicudi und Alicudi.

Lipari ist gleichzeitig Hauptinsel, Hauptstadt und Gemeinde der Äolischen Inseln. Der Ort Lipari ist der größte und bevölkerungsreichste der Inselgruppe mit Ausnahme Salinas, die aber als einzige Insel der Gruppe von der Gemeinde Lipari unabhängig ist. Mit dem Schiff erreicht man Lipari an zwei verschiedenen Häfen: Die Tragflächenboote machen in Marina Corta fest, während die Fähren nach Sottomonastero verkehren.

In geologischer und vulkanologischer Hinsicht ist Lipari komplex zu nennen. Die endogenen Prozesse, die man hier beobachten kann, sind Fumarolen (die wichtigsten liegen in Bagnosecco), Solfatare und Thermalquellen (in San Calogero).

Die Insel Lipari ist dank des milden Klimas und der Unberührtheit seiner Landschaften ein idealer Luftkurort und ein beliebter Badeort. Eine Inselrundfahrt mit dem Boot ist unbedingt zu empfehlen, da so die Vielfalt der Insel an Stränden, Grotten und Buchten erst so richtig ins Auge fällt.

Das Zentrum von Lipari befindet sich zwischen den Buchten von Marina Lunga und Marina Corta, die Stadt schmiegt sich eng an den Berg, auf dessen Spitze die Burg steht. Hier in der Höhe sind die ältesten Gebäude der Stadt wie der Palazzo dei Vescovi zu finden, der direkt an der Kathedrale liegt. Lipari hat ca. 9000 Einwohner, die in den Stadtteilen Pianoconte, Acquacalda, Quattropani, Canneto, Lami, Pirrera, Serra und auf den anderen Inseln Vulcano, Stromboli, Panarea, Alicudi und Filicudi leben, welche ebenso Teile der Gemeinde von Lipari sind.

Geschichtlicher Abriss Liparis
In der Antike wurde Lipari Meligunis gennant, was im Griechischen "süß" bedeutet. Möglicherweise ist diese Bezeichnung dem milden Klima der Insel geschuldet, das zu einer Besiedlung der Insel bereits im Zeitraum 3500-2000 v. Chr. führte. Tatsächlich wies die Insel dank des regen Handels mit Obsidian bereits zu dieser Zeit große Siedlungen auf. Eine Zeit des relativen Wohlstands, die bis 1800 v. Chr. anhielt, als sich die "prä-sizilianische" Kultur von Capo Graziano in Lipari verbreitete.

Diese wichtige Entwicklung gestattete es jetzt den Äolianern, in einen lukrativen Handel einzutreten und so zu einem Außenposten der Griechen zu werden. Im 13. Jh. c. Chr. siedelten sich in Lipari aus Italien kommende Bevölkerungen wie die Ausonia-Kultur an. Die Ausonier wurden im folgenden durch die Phönizier und die Etrusker ersetzt. Später siedelten hier auch griechische Bevölkerungen(aus Knidos und Rhodos), die die Stadt Lipara gründeten. Während der römischen Herrschaft war Lipari als Thermalbad äußerst beliebt. In der nachrömischen Zeit wurde Lipari wie alle anderen Äolischen Inseln von Raubzügen der Araber verwüstet, erholte sich aber unter der normannischen Herrschaft.

Im folgenden stand Lipari unter der Herrschaft der Anjou, dann der Aragonesen und der Spanier, welche wieder von Raubzüge von Piraten gefolgt wurde. Ab dem 18. Jh. erlebte Lipari wieder eine neue Blütezeit, um dann das Schicksal des Königreichs beider Sizilien zu teilen.